Mittwoch, 15. April 2020

Vermeintlich defekte Endroehren weiter nutzen. Teil 3

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Für Röhren wie die ECL86 ist die Loftin-White-Kopplung, also die DC-Kopplung zwischen Triodenanode und Steuergitter der Endröhre, der Problemlöser schlechthin.

Durch den höheren Spannungsabfall am Katodenwiderstand, ist dieser hochohmiger auszulegen. Damit wirkt sich die absolute Gitter- und daraus folgend Katodenspannungsänderung infolge Gitterfehlstrom, weit weniger auf den Anodenstrom aus. Nun ist nicht mehr ein relativ hochohmiger Gitterableitwiderstand für das Steuergitterpotential verantwortlich, sondern die Parallelschaltung aus Triodeninnenwiderstand und Triodenarbeitswiderstand. Diese Schaltung hält selbst hartnäckige Endröhren im gewünschten Arbeitspunkt und bietet der Triode Betriebsbedingungen, hohe Kennzahl, von denen Anordnungen mit Koppelkondensator und Arbeitswiderstand nur träumen können.
 Auch in der Schaltung mit Anlaufstrom stabilisiert sich die Triode selbst. Bei altersbedingtem Verlust der Emission sinkt der Betrag der vom Anlaufstrom generierten Gittervorspannung, was die Anodenspannung der Triode konstant hält. Einziger Nachteil ist, dass die höhere Katodenspannung von der Anodenspannung abgezwackt wird.

Ich hatte zuerst mal einen der Stereokanäle auf LW-Kopplung umgebaut um zu hören wie sich das praktisch auswirkt. Und ich habe das nicht bemerkt, allerdings meine ich, dass der Gleichstrom gekoppelte Kanal besser klingt. Also kann ich die Modifikation auf Loftin-White-Kopplung, sofern möglich, nur wärmstens empfehlen.

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